Chemische UV-Filter sollen irritierend sein, mineralische hingegen verträglicher. Aber warum verwenden wir dann nicht alle ausschließlich mineralische UV-Filter? Ganz einfach: Weil die Gegenüberstellung der beiden Filterklassen nicht der Logik von Schwarz und Weiß folgt. Um herauszufinden, welches die besten UV-Filter sind, lohnt sich ein kleiner Blick hinter die Kulissen der folgenden 3 Mythen.
Mythos 1: „Chemische UV-Filter sind die schlechteren Filter“
Diese Aussage ist sowohl Fakt als auch Mythos – zumindest je nachdem welche chemischen Filter gemeint sind. Tatsache ist, dass die meisten chemischen UV-Filter sehr wirksam vor UV-Strahlung schützen. Zusätzlich sind gerade die modernen chemischen Filter sehr hautverträglich und ermöglichen elegante Formulierungen, die nicht weißeln, fetten oder anderweitig unangenehm zu tragen sind.
Die Namen moderner und verträglicher Filter sind alles andere als eingängig oder leicht zu merken. Möchtest du aber dennoch wissen, welche Filter in diese Kategorie fallen, wirf einen Blick auf diese Liste:
- Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine (Tinosorb S)
- Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol (Tinosorb M)
- Tris Biphenyl Triazine (Tinosorb A2B)
- Ethylhexyl Triazone (Uvinul T150)
- Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate (Uvinul A Plus)
- Ethylhexyl Salicylate (Octisalate)
- Diethylhexyl Butamido Triazone (Iscotrizinol)
- Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid (Enzulisol)
- Terephthalylidene Dicamphor Sulfonic Acid (Mexoryl SX)
- Drometrizole Trisiloxane (Mexoryl XL)
Mythos 2: „Mineralische UV-Filter sind verträglicher als chemische“
Korrekt, zumindest meistens. So gelten die beiden mineralischen Filter Titandioxid und Zinkoxid als besonders verträglich, weshalb sie häufig in Produkten für Kinder und Babys zu finden sind.
Nachteil mineralischer Sonnencremes ist jedoch, dass sie sich schwer verteilen lassen, weißeln und ein schweres Hautgefühl hinterlassen. Mineralische Filter als verträgliche Alternative, das klingt in der Theorie toll, scheitert aber leider in der Praxis. Denn wer möchte schon täglich mit einem weißen Gesicht und einem unangenehmen Hautgefühl herumlaufen?
Die Aussage, dass chemische UV-Filter weniger verträglich seien als mineralische, geht darauf zurück, dass manche chemische Filter individuell zu Reizungen führen können. Willst du Irritationen durch Sonnencremes vermeiden, haben wir folgende 5 Tipps für dich:
- Setze auf Sonnencremes, die explizit für sensible und empfindliche Haut geeignet sind
- Achte auf den Einsatz moderner und verträglicher UV-Filter (siehe Übersicht oben)
- Verzichte auf Produkte, die Parfüm oder Duftstoffe enthalten
- Meide direkte (Mittags-) Sonne, halte Dich im Schatten auf und schütze dich ggf. auch mit Hut, Sonnenbrille oder Kleidung
Mythos 3: „Chemische UV-Filter schaden der Umwelt“
Das ist zum Glück ein Mythos, auch wenn unsere Kaufentscheidungen in gewisser Weise einen Einfluss auf die Umwelt haben können. Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz gehen uns alle etwas an.
Daher ist es nur logisch, sich auch zu fragen: Wie gut oder schlecht sind meine Pflegeprodukte für die Umwelt? So gibt es derzeit Debatten darüber, dass manche UV-Filter schädlich für Korallen sind. Das Ganze zieht solche Kreise, dass inzwischen Staaten wie Brasilien, Palau oder der US-Bundesstaat Hawaii bestimmte UV-Filter nicht zulassen. Was gut gemeint ist, ist leider nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein. Denn nicht etwa UV-Filter sind für den Großteil des Korallensterbens verantwortlich, sondern die globale Klimaerwärmung mit der damit einhergehenden Temperaturerhöhung der Ozeane. So schön also der Gedanke ist, wir könnten mit dem Kauf von korallenfreundlichen Sonnencremes das Korallensterben beeinflussen – der wichtigste Punkt ist ein ganz anderer. Gleiches gilt übrigens auch für den Einsatz eines ähnlich verteufelten Stoffes in Kosmetika: Mikroplastik. Der Anteil von Mikroplastik in den Weltmeeren ist nicht der Nutzung mikroplastikhaltiger Kosmetika zuzuschreiben, sondern vielmehr der Verschmutzung der Weltmeere, sowie der Industrie und dem Abrieb von Autoreifen.
Liebe LeserInnen, ich hoffe, dass ihr eine ordentliche Portion Wissen aus diesem Blogeintrag mitnehmen konntet. Teilt doch gerne eure Erfahrungen zu chemischen und mineralischen Sonnencremes unten in den Kommentaren.
Alles Liebe,
eure Sarah!
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Ob chemisch oder mineralisch, jede und jeder sollte für sich selbst entscheiden, welcher Sonnenschutz der passende ist. Dabei sollte vor allem die individuelle Verträglichkeit im Vordergrund stehen, denn keine der beiden Varianten ist per se schlechter als die andere.