Hautpflegefehler macht jeder von uns, den niemand wird mit dem Wissen um Inhaltsstoffe geboren und weiß intuitiv, was für die eigene Haut das Beste ist.
Qietschend saubere Haut mit Seife
Echte Seife zerstört den empfindlichen ph-Wert der Haut, was sie anfällig macht und zur starken Austrocknung führen kann. Nach der Reinigung fühlte sie sich zwar immer quietschig sauber an. Gleichzeitig spannte sie immer unglaublich nach dem Abschminken und war extrem gerötet.
Besser geeignet ist ein sogenanntes Syndet oder ein mildes Reinigungsgel, in Kombination mit einem Abschminkprodukt für stärkeres Make-Up. Je nach Hauttyp sollte man das passende Produkt für sich wählen, das Angebot ist riesig: Abschminköl, Reinigungsmilch, Gel, Schaum uvm..
Morgens nur mit Wasser reinigen
Hier muss man klar sagen, dass es für viele Hauttypen nur mit Wasser sehr gut funktionieren kann. Gerade bei trockener, empfindlicher oder zu Rosacea neigender Haut ist eine Reinigung nur mit Wasser am Morgen sehr schonend zur Haut.
Für mich war es allerdings ein Gamechanger. Seitdem ich auch am Morgen die Haut mit einem milden Reinigungsgel mindestens 30 Sekunden lang wasche, ist sie deutlich reiner geworden.
Wer seiner Haut am Abend mit zahlreichen und teils ölhaltigen Pflegeprodukten etwas Gutes gönnt, sollte die Haut am Morgen von Rückständen befreien, besonders von Fruchtsäurepeeling. Diese erhöhen nämlich die Photosensibilität der Haut und können zu Hyperpigmentierung führen. Dieses Aha-Erlebnis war für mich persönlich sehr wichtig, muss aber nicht für jeden funktionieren, denn jede Haut ist schließlich anders.
Peeling mit Körnern
Das berühmte Peeling mit Aprikosenkernstückchen, wie habe ich es geliebt. Genutzt hat es aber nie etwas, im Gegenteil. Meine Haut war nach der Anwendung immer feuerrot und die anschließende Pflege hat gebrannt.
Ein Fruchtsäurepeeling für zuhause ist deutlich effektiver und bei nicht zu häufiger Anwendung, etwa 1-2 die Woche maximal, viel schonender für die Haut.
Aber auch ich mag hin und wieder ein mechanisches Peeling ganz gern. Ich achte aber auf die Art der Körner, ob sie abgerundet sind oder Mikroplastik enthalten.
Alkohol desinfiziert
Bei stark entzündeten Pickeln kann eine stark punktuelle Behandlung mit einem desinfizierenden Produkt durchaus hilfreich sein.
Mein persönlicher Fehler war allerdings eine Anwendung über viele Wochen, ja Monate hinaus großflächig im gesamten Gesicht. Meine Philosophie lautete: "Was brennt, muss wirken". Dies trocknete meine Haut fürchterlich aus, machte sie oft knallrot und extrem empfindlich. Und die Unreinheiten wurden immer mehr und mehr. Kein Wunder bei der komplett zerstörten Hautbarriere durch Seife, mechanische Peelings und Alkohol in den Produkten.
Heute darf es zwar nach einem Fruchtsäurepeeling kurz bitzeln, aber eben nur dann. Gesichtspflege mit einem hohen Anteil an Alkohol habe ich zum größten Teil aus meiner Routine verbannt.
Akne muss man aggressiv behandeln
Meine Akne wurde erst besser, als ich aufhörte, meine Haut mit den aggressivsten Produkten zu behandeln. Ich musste erst lernen, dass eine milde Pflege die Haut ins Gleichgewicht bringt, die Hautbarriere stärkt und sie gar nicht die tägliche aggressive Pflege benötigt. Eine punktuelle Behandlung der Unreinheiten war deutlich effektiver. Chemische Peelings ohne Alkohol haben das Hautbild deutlich verfeinert sowie die Entdeckung von sogenannten Actives wie Niacinamde oder Glucosamine.
Haut muss atmen
Ich glaube, dass ist der allergrößte Hautpflegemythos, der existiert. Jeder Skincarejunkie seufzt bei diesem Spruch verzweifelt auf. Unsere Haut ist kein Atmungsorgan, diese Funktion übernehmen unsere Lungen. Die Haut kennt keinen Gewöhnungseffekt und abgedeckte Poren lassen uns nicht ersticken.
Was viele damit schlichtweg meinen, ist das Gefühl von Make-Up oder Pflege auf der Haut, dass sich manchmal schwer oder schwitzig anfühlen kann. Rein subjektiv lässt sich nicht vom Hautgefühl auf Wirksamkeit und Verträglichkeit schließen.
Es duftet so gut
Das ist kein Hautpflegemythos, sondern eine Gewöhnung, auf die uns die Industrie konditioniert. Der Endkonsument mag den Eigengeruch einer parfümfreien Pflege oftmals nicht. Wie oft lese ich bei Bewertungsportalen den Satz " Die Creme duftet herrlich frisch". Das sagt aber gar nichts über die Wirksamkeit eines Produktes aus.
Duftstoffe haben keinerlei Nutzen für die Haut und dienen nur der Verkaufsstrategie. Sie schwächen die Hautbarriere und können nach Jahren der problemlosen Anwendung von einem Tag auf den anderen zu einer starken Kontaktallergie führen. Ich selbst bin davon betroffen und kann seit einigen Jahren beispielsweise auch kein klassisches Deodorant nutzen.
Zuviel Neues auf einmal
Ein Pröbchen hier, da drei neue bunte Cremetiegelchen. Alles wird gern und durcheinander ausprobiert und am Ende reagiert die Haut auch, meist aber negativ. Neue Produkten sollten langsam in die Hautroutine eingeführt werden: Ein Produkt für ein paar Wochen nach dem anderen.
Was ich gelernt habe über meine Hautpflegefehler
Das Wissen um Inhaltsstoffe, die richtigen Wirkstoffe für meinen Hauttyp zu finden oder auch welche Wirkung Werbung auf die Kaufentscheidung haben kann, sind für mich sehr wichtige Meilensteine auf dem Weg zu reiner Haut gewesen. Hätte ich allein um die hier genannten vermeintlich "kleinen" Hautpflegefehler gewusst, hätte ich ihr sicher so manche Rötung, Aknenarbe erspart und selbstbewusster in meiner Haut gesteckt.
Was waren eure schlimmsten Hautpflegefehler oder Tipps, die ihr weitergeben möchtet?