Fettige Haut ist relativ easy zu erkennen, sie ist großporig, glänzt und neigt zu Mitessern sowie Unreinheiten.
Aber was, wenn sich die Haut gleichzeitig trocken anfühlt, spannt und stellenweise schuppt?
Dann handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die sogenannte 'Dehydrierte Fetthaut’.
Die dehydrierte Fetthaut erkennst du an folgenden Merkmalen:
- glänzt
- ist ölig und fühlt sich gleichzeitig trocken an
- Poren sind deutlich sichtbar
- fettige Schuppung an Augenbrauen, um Mund und/ oder Nasenflügel
- neigt zu Unreinheiten und Mitessern
- spannt
Wie der Name schon sagt, ist die Haut fettig, aber es fehlt ihr an Feuchtigkeit, weshalb sie sich 'trocken' anfühlt. Der Feuchtigkeitsmangel rührt daher, dass die Hautbarriere gestört, also durchlässiger ist und der (transepidermale) Wasserverlust erhöht ist.
Die Ursache für eine gestörte Hautbarriere wiederum liegt in einem Mangel an wichtigen Hautfetten.
Nun fragst du dich zurecht: Wie kann es sein, dass der fettigen Haut Fette fehlen?
Fett ist nicht gleich Fett: Talg- vs. Barriere-Lipide
Wenn von fettiger Haut die Rede ist, dann ist damit eine erhöhte Talgproduktion gemeint. Talg wird in den Talgdrüsen gebildet und über diese an die Hautoberfläche abgegeben. Dort bildet er zusammen mit Schweiß & co. den Säuremantel oder auch Hydro-Lipid-Mantel genannt.
Doch in der Haut, genauer: in der Hautbarriere, befinden sich ebenfalls Fette, sogenannte Lipide, die eine wasserabweisende Schicht bilden. Das sind aber z.T. andere Fette als jene, die im Talg vorkommen.
Denn Fett ist nicht gleich Fett. Aber schauen wir uns das im Detail an:
Die Zusammensetzung von Talg variiert von Mensch zu Mensch, aber sieht in etwa so aus:
- Triglyceride (43 %)
- Wachse (23 %)
- Fettsäuren (14 %)
- Squalen (15 %)
- Cholesterin (4 %)
(Triglyceride werden oft als hautidentische Fettbasis in Cremes verwendet. Squalan-Öl ist ebenfalls ein sehr beliebtes Pflege-Öl, weil es ein natürlicher Bestandteil des Säuremantels ist, dabei super verträglich ist und keine Unreinheiten fördert.)
Die Lipidstruktur der Hautbarriere besteht aus:
- Ceramiden (40 - 50 %)
- Fettsäuren (15 %)
- Cholesterol (20 - 30 %)
Cholesterin und Fettsäuren kommen also sowohl im Talg (auf der Haut) als auch in der Lipidschicht der Hautbarriere (in der Haut) vor.
Was im Talg allerdings nicht enthalten ist, sind Ceramide. Ein super wichtiges Lipid, das maßgeblich an einer intakten Hautbarrierefunktion beteiligt ist.
Auch wenn die fettige Haut viel Talg produziert, kann es sein, dass ihr Ceramide fehlen. Das bedeutet, die Hautbarriere wird durchlässiger und der transepidermale Wasserverlust der Haut nimmt zu. Die Folge: deine Haut spannt, ist empfindlich, fühlt sich trotz Ölfilm trocken an und schuppt stellenweise (besonders um die Augenbrauen, Nasenflügel und den Mund).
Wie pflege ich nun meine dehydrierte Fetthaut?
Bei der dehydrierten Fetthaut liegt also ein Überschuss an Talg auf der Haut vor, während in der Haut ein Mangel an Ceramiden vorliegt.
Die Hautpflege der dehydrierten Fetthaut sollte idealerweise wie folgt aussehen:
- Eine milde Gel-Reinigung
- Ein Peeling mit Glykol- und Milchsäure
- Ein Serum mit Niacinamiden
- Eine Creme mit Ceramiden
Im Detail:
Schritt 1: Eine milde Gel-Reinigung
Egal, welchen Hauttyp du hast: Eine gründliche und dabei sanfte Reinigung bildet das Fundament jeder guten Hautpflege. Bei dehydrierter Fetthaut ist es wichtig, überschüssigen Talg zu entfernen, ohne deine Haut auszutrocknen oder zu reizen. Verwende also eine Reinigung mit milden Tenside, ohne reizende Stoffe und achte auf einen pH Wert von 5,5, der den natürlichen Säuremantel erhält.
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Schritt 2: Ein Peeling mit Glykol- und Milchsäure
Fruchtsäure Peelings helfen, Vehornungen zu lösen, sodass der Talg besser abfließen kann und keine Unreinheiten entstehen. Außerdem tauschst du damit Fettglanz gegen einen wunderbaren Glow.
Milchsäure fördert zudem die Ceramid-Synthese und ist damit gut für eine intakte Hautbarrierefunktion.
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Schritt 3: Ein Serum mit Niacinamiden
Niacinamide regulieren die Talgproduktion, verbessern den Feuchtigkeitshaushalt deiner Haut und fördern die Ceramid-Synthese. Ein wahrer Allrounder für die dehydrierte Fetthaut!
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Schritt 4: Eine Creme mit Ceramiden
Es kann durchaus manchmal Sinn machen, die Haut fettfrei zu pflegen. Wenn die Haut allerdings spannt und die Hautbarriere gestört ist, sollte man auf eine leichte Pflege nicht verzichten. Ceramide als Wirkstoff in der Pflege stärken die Hautbarriere und sorgen langfristig dafür, dass der Wasserverlust reduziert wird.
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Kanntest du den Unterschied zwischen Talg und Barriere-Lipiden schon? Leidest du möglicherweise auch an der oben beschriebenen dehydrierten Fetthaut? Oder hast du noch mehr Infos, von denen man unbedingt wissen muss? Lass uns gerne einen Kommentar da. Wir freuen uns, von dir zu hören. :-)
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