Periorale Dermatitis

Periorale Dermatitis - auch Mundrose genannt - ist ein entzündlicher Hautausschlag im Gesicht, der an Akne oder Rosacea erinnert. 🙁  Meist ist der rote Ausschlag um den Mund und am Kinn zu sehen, in seltenen Fällen aber auch an den Augen. Im Folgenden verraten wir alles Wissenswerte rund um den entzündlichen Ausschlag und zeigen mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten auf.

Symptome bei perioraler Dermatitis

Typischerweise betrifft die periorale Dermatitis die Haut rund um den Mund und am Kinn. Häufig ist dabei ein Rand von ein bis zwei Millimetern zu erkennen, der an das Rot der Lippen angrenzt und von den entzündlichen Veränderungen verschont bleibt. Erste Hinweise darauf, dass es sich um eine Mundrose handeln könnte, sind Pickel um den Mund. Bei fortschreitendem Krankheitsverlauf leiden die Betroffenen häufig unter folgenden Symptomen:

  • juckende oder brennende Hautrötungen (Erytheme)
  • rote Papeln, also Knötchen mit einem Durchmesser von etwa 0,2 bis 0,4 Zentimeter, teilweise mit gelber Spitze
  • schuppende Haut und Pusteln um den Mund
  • Spannungsgefühle der Haut

Es kann vorkommen, dass einzelne Pusteln zu flächigen "Plaques" verschmelzen. Zu den seitlichen Gesichtsbereichen laufen die Hautveränderungen unscharf und begleitet von Papeln und schuppender Haut aus.

In den Symptomen ähnelt die periorale Dermatitis denen einer Akne sowie Rosacea. Im Gegensatz zur Akne jedoch bilden sich bei der Mundrose weder Mitesser noch Grieskörner. Mundrose und Rosacea sind schon schwerer voneinander zu unterscheiden. Im Gegensatz zur perioralen Dermatitis führt die Rosazea aber nicht zu Ausschlag rund um den Mund. Darüber hinaus bringt die Rosazea weitere Symptome wie die sichtbare Erweiterungen der Blutgefäße und plötzlich auftretende, fleckige Hautrötungen mit sich.

Ursachen von perioraler Dermatitis

Welche Ursachen der perioralen Dermatitis zugrunde liegen, ist derzeit noch nicht bekannt. Vermutlich tragen aber viele verschiedene Faktoren zur Entstehung der Erkrankung bei. Als Auslöser diskutiert werden zum Beispiel ein Zuviel an Sonnenlicht, hormonelle Verhütungsmittel und Magen-Darm-Störungen. Weitere Einflussfaktoren sind eine gesteigerte Talgproduktion der Haut sowie die Besiedelung mit bestimmten Pilzen oder Bakterien.

In vielen Fällen ist eine überpflegte Haut verantwortlich für das Auftreten des entzündlichen Ausschlags im Gesicht. Eine zu häufige Verwendung von Kosmetika sowie von Pflegeprodukten, beispielsweise Feuchtigkeitscremes, kann den Ausbruch der perioralen Dermatitis begünstigen. Der Grund: Durch die übertriebene Anwendung feuchtigkeitsspendender Produkte ist die Haut überfeuchtet. In der Folge kommt es zu einer Störung ihrer natürlichen Barrierefunktion, sie trocknet aus und ist irritiert und gereizt.

⚠️ Achtung: Kortisonhaltige Produkte, die auf der Gesichtshaut angewendet werden, können einen vergleichbaren Effekt haben und das Entstehen der perioralen Dermatitis fördern. Zu diesen Produkten gehören beispielsweise Kortisonsalben sowie Kortison-Präparate zur Inhalation (Asthmatherapie).

Letztlich wirkt auch eine erhöhte psychische Belastung sich auf den Zustand der Haut aus und wirkt unter Umständen förderlich auf das Entstehen einer Mundrose.

Behandlung einer perioralern Dermatitis

Helfen keine herkömmlichen Maßnahmen mehr gegen den Hautausschlag, sind verschreibungspflichtige Medikamente das Mittel der Wahl. Dazu zählen Cremes, Salben, Gels und Lösungen mit bestimmten Wirkstoffen sowie, wenn nötig, orale Präparate. Häufig werden die Medikamente auch in Kombination eingenommen. Wann welches Medikament helfen kann, wie es dosiert werden sollte und wie lange die Behandlung dauern kann, erklärt Ihnen ein Dermatologe oder medizinischer Kosmetiker. 👨🏻‍⚕️ 

  • Natriumbituminosulfonat: Der Wirkstoff wird als Gel hauchdünn auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Abends angewendet, lindert das Mittel die Entzündungen und den Juckreiz und hilft gegen eine übermäßige Talgproduktion. Auch gegen Bakterien und Pilze zeigt es eine gute Wirksamkeit.
  • Zink: Zinkhaltige Salben helfen dann, wenn der Ausschlag sehr hartnäckig ist und nicht weichen will.
  • Pimecrolimus: Der Wirkstoff in Cremeform beruhigt die Entzündungen der Talgdrüsen und wirkt außerdem anti-infektiös und anti-entzündlich. Das Mittel kann über einen Zeitraum von zwei Jahren verwendet werden.
  • Antibiotika: Antibiotische Salben oder Lösungen (zum Beispiel mit Metronidazol oder Erythromycin) helfen, die Entzündungen zu bekämpfen. In hartnäckigen Fällen können Antibiotika-Tabletten (zum Beispiel mit mit Doxycyclin oder Minocyclin) verabreicht werden.
  • Isotretinoin: Spricht die Mundrose auch auf Antibiotika nicht an, kann die Therapie mit dem Aknemittel Isotretinoin sinnvoll sein. Zuvor sollte eine Schwangerschaft während der Behandlung ausgeschlossen werden, da der Wirkstoff das ungeborene Kind schwer schädigen kann.

Hautpflege bei perioraler Dermatitis

Mittel der Wahl bei einer perioralen Dermatitis ist die sogenannte Nulltherapie. Dabei verzichten die Betroffenen für mindestens sechs, besser zwölf Wochen auf alle Reinigungs- und Pflegeprodukte sowie Kosmetika. Erste Erfolge zeigen sich in der Regel schon nach etwa drei Wochen. In dieser Zeit sollten die Betroffenen zudem auf Cremes mit Kortikosteroiden, Parfums und parfumierte Waschmittel, Raumsprays sowie fluoridhaltige Zahnpasta verzichten.

Frau reinigt Gesicht mit lauwarmem Wasser

Empfehlenswert ist außerdem, die Gesichtshaut zwei Mal täglich gründlich, aber schonend zu reinigen. Auch hierbei ist auf Kosmetika oder Chemikalien zu verzichten, die Reinigung erfolgt mit lauwarmem Wasser. Alternativ helfen Mikrofasertücher, die Haut sanft von Verunreinigungen zu befreien.

Wer sein Gesicht zusätzlich reinigen möchte, sollte sogenannte Syndets aus der Apotheke oder Drogerie verwenden. Diese Waschlotionen enthalten Tenside und verfügen über einen pH-Wert, der dem der Haut sehr ähnlich ist. Aus diesem Grund haben die Syndets eine weniger intensive Wirkung als herkömmliche Reinigungsmittel.

Nach der Reinigung ist das Gesicht mit einem sauberen, weichen Handtuch abzutupfen. Achten Sie darauf, wirklich zu tupfen statt zu rubbeln oder zu reiben. Idealerweise waschen Sie Ihre Handtücher ohne Weichspüler und verzichten auf Waschmittel mit Duftstoffen.

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