Sebaceous Filaments
Viele assoziieren schwarze Pünktchen in der sogenannten T-Zone gleich mit Mitessern (Komedonen). Doch anders als angenommen, kann es sich bei solchen Hauterscheinungen auf Nase, Stirn oder Kinn ebenfalls um Sebaceous Filaments, auch Follikel-Filamente genannt, handeln. Doch was ist das genau und was kann man dagegen tun?
Inhalt
Symptome bei Sebaceous Filaments
Bei Sebaceous Filaments handelt es sich um haarähnliche Gebilde, die Teil der natürlichen Porenstruktur sind. In Verbindung mit Ablagerungen von toten Hautschuppen, Talg und Horn, die sich in den Poren ansammeln, können sie als kleine dunkle Pünktchen auf der Haut sichtbar werden. Die Pünktchen sind vor allem in der sogenannten T-Zone, also Nase, Stirn und Kinn, zu finden und treten in Gruppen auf. Der Grund: An diesen Stellen im Gesicht befinden sich die meisten Talgdrüsen, sodass dort besonders viel Talg an die Hautoberfläche gelangt.
Aufgrund ihrer fadenähnlichen Form werden Sebaceous Filaments im Deutschen auch Talgfäden genannt. Auf der Hautoberfläche erscheinen sie meist in Grau oder Weiß, aber auch farblos.
Wie stark die Follikel-Filamente zu sehen sind, hängt von der Größe der eigenen Poren ab. Gerade bei vergrößerten Poren sind die Filamente deutlicher zu sehen als bei einem ebenmäßigeren Hautbild. Produziert die Haut übermäßig viel Talg - beispielsweise aufgrund von Hormonschwankungen in der Pubertät oder Schwangerschaft - können sich die Sebaceous Filaments verhärten. Kommen sie zusätzlich in Kontakt mit Sauerstoff, verfärben sie sich dunkel und können sich zu Mitessern entwickeln.
Die gute Nachricht: Mit zunehmendem Alter nimmt die Talgproduktion ab, wodurch die Sebaceous Filaments oftmals mit der Zeit weniger sichtbar werden.
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Ursachen von Sebaceous Filaments
Die Talgansammlungen sind ein natürlicher Teil der Follikelstruktur der Haut, die Talg produziert, um die Haut zu pflegen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Follikel Filamente leiten den Talg aus den Poren an die Hautoberfläche. Damit bewahren sie die Haut vor dem Austrocknen, erhalten ihre Elastizität und erfüllen eine wichtige Funktion für eine gesunde Haut.
Da Sebaceous Filaments genau wie Mitesser als schwarze Punkte erscheinen und aus Ablagerungen von Hautzellen und Talg in den Poren bestehen, werden die beiden Hautphänomene oft verwechselt. Zudem treten beide üblicherweise an Nase, Wangen und Kinn auf.
Im Unterschied zu Mitessern sind Sebaceous Filaments jedoch ein natürlicher Teil der Porenstruktur der Haut. Während Mitesser den Haarfollikel verstopfen und häufig mit lästigen Entzündungen einhergehen, leiten Sebaceous Filaments den in den tieferen Hautschichten produzierten Talg an die Hautoberfläche weiter.
Vergleichsweise häufig treten die Talgfäden bei Menschen mit öliger Haut auf. Der Grund: Diese haben oftmals größere Poren, da die Talgdrüsen mehr Öl produzieren.
Behandlung von Sebaceous Filaments
Wer sich nicht sicher ist, ob die schwarzen Ablagerungen in den Poren Sebaceous Filaments oder klassische Mitesser sind, sollte sich am besten von einem Dermatologen oder einer Dermatologin beraten lassen. Ein Arzt oder eine Ärztin sollte immer dann konsultiert werden, wenn die schwarze Punkte ungewöhnlich groß werden oder sich daraus echte Pickel und Entzündungen entwickeln.
Chemische Peelings wie beispielsweise AHA-, BHA- und PHA-Peelings können helfen, die Poren im Gesicht zu verkleinern und die Menge an produziertem Talg zu reduzieren. Mit chemischen Peelings in regelmäßigen Abständen lassen sich langfristig sichtbare Erfolge erzielen. Je nach Hauttyp kann eine solche Behandlung im Abstand von vier bis sechs Wochen erfolgen.
Hautpflege bei Sebaceous Filaments
Handelt es sich um Sebaceous Filaments, wird man die dunklen Stellen wohl nie gänzlich los werden. Das sollte angesichts ihrer Funktion aber auch nicht das Ziel sein. Wer versucht, die dunklen Punkte auszudrücken oder mit Nasenstrips gegen Mittesser zu entfernen, schadet der Haut vielmehr. Der Grund: Die Strips entfernen neben dem Talg auch die oberste Hautschicht, wodurch es zu Rötungen und Entzündungen kommen kann. Außerdem steigt die Talgproduktion in der Folge nur weiter an.
Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, die Poren sauber zu halten und durch die richtige Hautpflege optisch zu verkleinern. Dabei gilt das Prinzip: Weniger ist mehr. Neben einer milden, aber effektiven Reinigung und Feuchtigkeitspflege sollten die Hautpflegeprodukte Antioxidantien wie Niacinamide und Vitamin C enthalten. Auch für einen ausreichenden Sonnenschutz der Haut sollte gesorgt sein. Darüber hinaus zeigen regelmäßig angewandte Peelings und Peel-off-Masken Wirkung.
Im Folgenden sind die hilfreichen Maßnahmen gegen Sebaceous Filaments zusammengefasst:
- Tägliche Reinigung: Gerade ölige Haut sollte morgens und abends mit einem milden Gesichtsreiniger vom in der Nacht produzierten Talg und Schweiß befreit werden. Abstand nehmen sollte man von harschen Reinigern, die nicht nur das überschüssige Öl entfernen, sondern auch dem Feuchtigkeitshaushalt der Haut schaden. Gut geeignet ist dagegen eine Reinigung mit mit milden Tensiden und einem hautfreundlichen pH Wert.
- Salicylsäure/Beta-Hydroxysäure (BHA): Die Säure peelt die Hautoberfläche und gelangt zudem in das Innere der Poren. Der Effekt ist, das sich die Ablagerungen in den Poren lösen und die Filamente weniger sichtbar werden. Außerdem wirkt BHA entzündungshemmend.
- Retinol (Vitamin A) oder Retinoide: Formen von Vitamin A, unter anderem Retinol, unterstützen die Regulation der natürlichen Talgproduktion und tragen zu einer Verfeinerung der Poren bei. Achtung: Da die Haut bei der Verwendung von Retinoiden empfindlicher gegenüber UV-Strahlung wird, sollten sie nur Kombination mit einem ausreichenden Sonnenschutz (mindestens LSF 30) verwendet werden.
- Niacinamid: Genau wie Retinol trägt Niacinamid dazu bei, die Talgproduktion zu regulieren. Der Wirkstoff kann 1-2x pro Woche in einer Konzentration von zwei bis zehn Prozent verwendet werden. Besonders gut eignet er sich für empfindliche, zu Rötungen neigende Haut.
👉🏻 Unser Tipp: Verwende 1x täglich unser Glättendes Serum mit 10% Niacinamid, um dein Hautbild nachhaltig zu verfeinern.
- Tonerdemasken: Zwar ist der Effekt der Masken nur temporär, doch das in der Tonerde enthaltene Kaolin sowie die Bentonite entfernen überschüssigen Talg von der Haut. Außerdem enthalten die Masken oftmals hautberuhigende Inhaltsstoffe
- Sonnenschutz: UV-Strahlung fördert den Abbau von Kollagen in der Haut, und kann die Poren aufgrund der fehlenden Festigkeit erweitern. Die Folge ist, dass die Talgfäden in der Pore sichtbarer werden. Das tägliche Verwenden eines Sonnenschutzes mit hohem UVA- und UVB-Schutz ist daher enorm wichtig. Unsere Tagescreme mit LSF 30 schützt deine Haut zuverlässig vor der UV-Strahlung und ist selbst für fettige Haut hervorragend geeignet 👍🏻
Vorsicht bei diesen Hausmitteln gegen Sebaceous Filaments
⛔️ Oft im Gespräch als Hausmittel gegen Sebaceous Filaments und Mitesser wird Teebaumöl genannt. Doch Vorsicht: Das ätherische Öl enthält viele allergologisch relevante Substanzen und kann daher Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen. Gerade von hochkonzentrierten (unverdünnten) Anwendungen des Öls ist daher abzuraten. Daher hat das Bundesinstitut für Risikobewertung Teebaumöl als gefährlich eingestuft.
⛔️ Ähnliches gilt für das vielbesprochene Hausmittel Zitrone. Auch dieses ist im Falle von Sebaceous Filaments nicht zu empfehlen, da es die Haut austrocknet und sogar zu einer vermehrten Talgproduktion führen kann. Hinzu kommt, dass Zitronensaft mit einem pH-Wert von 2,5 äußerst sauer ist und daher Hautreizungen verursachen kann. Die Gesichtshaut wird durch die regelmäßige Anwendung sogar anfälliger für Hautunreinheiten und Entzündungen.
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